Wie Du als Virtuelle Assistenz Deine Preise erhöhst – ohne dass Dir Kunden flöten gehen

von | Feb 14, 2022 | Allgemein | 0 Kommentare

Letztes Jahr im Dezember: Ich wollte meinem Preissammelsurium ein Ende bereiten und alle Kunden auf dasselbe, aktuelle Preisniveau anheben. Und auch wenn ich meine Preise schon oft erhöht habe, drehten folgende Gedanken in meinem Kopf fröhlich ihre Kreise:

  • Was ist, wenn schon bestehende Kunden abspringen und die Zusammenarbeit mit mir kündigen?
  • Was ist, wenn ich zu teuer bin und dann niemand mehr kommt?
  • Was ist, wenn… (hier generisches Kopf-Argument einsetzen)?

Fakt ist: Überall werden die Preise erhöht. Das merken wir beim Einkaufen oder auch bei der Zusammenarbeit mit Dienstleistern. Warum also nicht auch bei uns?

In diesem Artikel erfährst Du,

…welche Anzeichen es dafür gibt, dass Du Deine Preise erhöhen solltest.
…wie Du Deinen Wohlfühl-Preis findest.
…was Du konkret tun kannst, um Deine Preise zu erhöhen.

Anzeichen für “zu günstig”

Viele Virtuelle Assistenzen bieten ihre Leistungen viel zu günstig an. Manche aus Unwissenheit, welche Kosten vom Nettopreis alle noch runtergehen. Und manche aus Angst, sonst nicht gebucht zu werden. Alle diese Gründe sind legitim, denn sie fühlen sich für denjenigen real an – vielleicht auch für Dich.

Geh einmal diese Liste durch und teste Dich selbst. Trifft hier etwas auf Dich und Dein Business zu?

1. Du hast mehr Aufgaben auf dem Zettel als Du schaffen kannst.
Ständig ausgebucht und die Kunden stehen Schlange? Klingt auf den ersten Blick ganz toll und ist sogar bei manchen VA-Mentoring-Programmen im Werbeslogan zu finden. Doch willst Du immer am Anschlag arbeiten und kaum mehr wissen, worum Du Dich als erstes kümmern sollst, weil sich Dein Kopf schon anfühlt wie ein Brummkreisel? Hm.

2. Kund:innen sagen immer “Ja”, wenn sie Deinen Preis hören
Freust Du Dich, wenn Kund:innen gleich “zuschlagen” und ohne Widerstand sofort einverstanden sind, wenn Du Deine Konditionen nennst? Das ist ein Hinweis darauf, dass da aller Wahrscheinlichkeit nach “mehr drin gewesen” wäre.

3. Dein Preis ist Dein Hauptverkaufsargument
Die Sparbrötchen-Mentalität ist zwar unter den Schnäppchenjägern vertreten, aber: Willst Du wirklich mit Menschen zusammenarbeiten, die Dich und Deine Leistung über den Preis definieren? So bist Du austauschbar und musst immer (!) fürchten, dass jemand anderes günstiger ist, zu dem Deine Kunden dann abwandern könnten.

4. Du hast schon seit mindestens über ein halbes Jahr lang dieselben Preise
Zugegeben, alle Nase lang solltest Du Deine Preise nicht erhöhen. Doch alle halbe Jahre zumindest einmal schauen, ob Du noch gut profitabel arbeitest und verdienst. Denn die eigenen Kosten erhöhen sich ja auch, Du willst die eine oder andere Weiterbildung noch mitnehmen und damit auch Dein Business festigen und ausbauen. Das geht mit “früher mal” kalkulierten Preisen dann oftmals nicht oder sehr viel schlechter als es das könnte.

Na? Erwischt?
Ist gar nicht schlimm. Denn genau hier lässt sich etwas ändern – Du bist schließlich Chef:in in Deinem Business!

Gründe für Preiserhöhungen für VAs

Gründe gibt es wie Sand am Meer. Also zeige ich Dir hier jetzt einmal die wichtigsten auf.

Höhere Preise erhöhen in erster Linie Deine Profitabilität. Im Klartext heißt das, dass Du mehr Möglichkeiten in Deinem Business (und natürlich auch privat) hast, wenn es fröhlich auf dem Konto klingelt. Du kannst bessere Tools nutzen, vielleicht auch ein Team aufbauen, mehr Zeit mit Projekten verbringen, die Dir persönlich am Herzen liegen. Und auch einfach mal einen Nachmittag frei machen, weil es jetzt Dein Zeitplan erlaubt und Du nicht umsatzgetrieben arbeiten musst.

Mit mehr Geld für Deine Arbeit erhöht sich Deine Sichtbarkeit. Du hebst Dich von der Masse der Billiganbieter ab (bei Anzeigen à la “VAs für 1,99 Euro die Sunde” dreht sich mir regelmäßig der Magen um) und potenzielle Kund:innen bleiben erstmal an Dir und Deinem Angebot hängen.

Höhere Preise versprechen höhere Qualität. Es gibt tatsächlich Kund:innen, die unter einem bestimmten Preisniveau gar keine Zusammenarbeit wollen. Außerdem kann man sich als VA mit einem höheren Stundensatz oder höheren Preisen eben auch leisten, weniger Kunden zu haben. Damit musst Du nicht ständig noch die zusätzliche Transferleistung erbringen, Dich immer wieder in neue Kundenaufgaben eindenken zu müssen und gedanklich das Unternehmen zu wechseln.

Und dann mach Dir folgende Dinge klar:
Deine über die Zeit gesammelte Erfahrung bedeutet einen Mehrwert für jedes (!) Projekt!
Kunden kaufen nicht Deine Zeit. Sie kaufen Deine Erfahrung, ein bestimmtes Ergebnis und vor allem das Gefühl, bestimmte Aufgaben ruhigen Gewissens in gute Hände zu geben.

Wenn es so viele gute Gründe gibt, seine Preise immer mal wieder anzupassen: Warum erhöhen dann eigentlich nicht mehr Virtuelle Assistenzen (regelmäßig) ihre Preise? Weil das vor allem etwas mit dem eigenen Mindset zu tun hat.

Unser Kopf lässt uns gerne in der eigenen Komfortzone verweilen. Weil es da sicher ist. Vermeintlich zumindest.

Also starte am besten mit kleinen Veränderungen. Den ersten Schritt hast Du sogar schon gemacht! Denn Du liest diesen Artikel hier!

Mit kleinen Schritten trickst Du nämlich gekonnt Deinen Kopf aus und der merkt schnell: “Hey, ich sterbe ja gar nicht, wenn ich meine Preise erhöhe! Knaller!”

Also: Wie geht das jetzt konkret mit der Preiserhöhung?

Du hast verschiedene Möglichkeiten, wie Du mit dem Thema Preiserhöhung beginnen kannst.

Stundenpreiserhöhung bei Neukund:innen
Sei hier mutig und schreibe die neuen Preise auf Deine Webseite. Das hilft neuen Interessenten dabei, gleich einschätzen zu können, ob sie sich leisten möchten, mit Dir zu arbeiten oder ob das für sie noch etwas Zeit braucht. Hier trennt sich dann schon die Spreu vom Weizen, was es beiden Seiten leichter macht und schon im Vorfeld einiges an Zeit spart.

Stundenpreiserhöhung bei Bestandskund:innen
Auch hier braucht es etwas Mut. Kündige die Preiserhöhung unbedingt vorher an und setze nicht einfach den Preis hoch ohne etwas zu sagen. Deine schon bestehenden Kund:innen brauchen gerade in diesem Punkt Deine Kommunikation und eine Deadline, zu der Dein Preis dann steigt. Was Du ihnen allerdings anbieten kannst, ist eine Möglichkeit, bis zur Deadline noch zum alten Preis zu kaufen. Das habe ich immer gemacht und es haben sehr viele Kund:innen dann nochmal Ihr Stundenkonto bei mir aufgefüllt und meine Kasse ordentlich klingeln lassen.

Pakete
Anstatt Zeit gegen Geld zu tauschen kannst Du auch Pakete schnüren, die Deinen KundInnen sinnvolle Leistungen zusammenfasst. Wie zum Beispiel Content-Management, vorbereitende Buchhaltung oder Podcast-Service pro Monat, die erstmalige Erstellung eines Redaktionsplans, Copywriting und Gestaltung einer Landingpage als einmalige Leistung. So sparst Du Dir die vorherige oder nachträgliche Abrechnung in Stunden. Voraussetzung ist hier allerdings, dass Du bereits weißt, wie lange Du im Schnitt für die jeweilige Arbeit brauchst. Dann kannst Du das sehr viel leichter kalkulieren.

Day Rates
Biete Deinen Kund:innen an, einen ganzen Tag lang nur für sie zu arbeiten. Das ist sozusagen das VIP-Ticket unter den Angeboten und beide Seiten haben einen entscheidenden Vorteil: Du konzentrierst Dich einen ganzen Tag lang nur auf einen Kunden ohne zwischen verschiedenen Businesses hin- und herspringen zu müssen. Diese fehlende Transferleistung sorgt für viel Fokus auf den einen Kunden und macht Dich produktiver. Das freut dann auch die Kundenseite.

Ganz wichtig: Entspann Dich

Ich habe bei all meinen Preiserhöhungen die Erfahrung gemacht, dass die meisten Kunden bleiben wollen. Und dass die, die gehen, meist eher über den Preis entscheiden als über die Leistung und die Persönlichkeit.

Es gibt auf jeden Fall genügend KundInnen da draußen, denen Du helfen kannst und die mit Freuden Deine Preise zahlen wollen. Auch wenn das seltsam klingt oder…sagen wir mal “ungewohnt”. Es ist möglich, diese Kunden zu finden.

Wie das genau geht, schreibe ich in meinem nächsten Blogartikel.

 

P.s. Und wenn Du Dich mit mir über das Thema “Preiserhöhungen” austauschen magst, komm und schnapp Dir einen der 5 kostenlosen Strategie-Calls, die ich in diesem Monat anbiete.

Du und ich.

Und Dein Business.

Und der Sack an Fragen, mit denen Du mich gerne eine halbe Stunde lang bewerfen darfst 🙂

Schreib mich einfach an. Denn: Wenn weg, dann weg.
Ich freu mich, wenn wir uns kennenlernen!